Eindrücke zum Vortrag von Verena Strommer, Studentin der PH Vorarlberg
Nils Köbel & Patrick Breitenbach – besser bekannt unter ihrem Podcastnamen „SozioPod“ – gestalteten einen interessanten Abend rund um das Thema „Demokratie in der Schule“. Es wurde ein Live-Podcast kreiert, der einen 30-minütigen Input der beiden Sprecher be-inhaltete und anschließend eine Diskussionsrunde im "Fishbowl"-Format mit Beiträgen aus dem Publikum ermöglichte.
Die Inputphase wurde von den Ansichten von Fritz Oser geprägt, einem Schweizer Demokratiepädagogen, der das Modell der gerechten Schulgemeinschaft geprägt hat, sowie von seinen Vorgängern, auf deren Modellen er sich gestützt hat. Generell wird Demokratie in der Schule als Gegenstück zur autoritären „Verführung“ an-gesehen, wobei Demokratie stark mit Gerechtigkeit verknüpft ist. Es geht immer um die Frage der Macht und der Gerechtigkeit – Demokratie bietet eine Möglichkeit, die Macht zu begrenzen, zu verteilen und zeitlich einzuschränken.
Wie kann dies auf die Schule übertragen werden? Die Schule gilt als Ort der Sozialisation – dort kommen Kinder oft zum ersten Mal damit in Berührung und lernen für die Zukunft. Wichtig ist es zu erkennen, dass man eigene Perspektiven und Meinungen zu bestimmten Themen hat – ein idealer Lernschritt für die Demokratie ist es, die eigene Perspektive zu entwickeln, aber auch die Perspektive anderer in die eigene Anschauung mit einzubeziehen. Die Vortragenden sehen darin einen enorm wichtigen Lernschritt für die Demokratie und sehen diesen Prozess in der Schule verankert.
Die Grundhaltung der Demokratie zeigt sich nicht darin, den eigenen Willen umzusetzen, sondern die Bedürfnisse anderer Menschen im Blick zu behalten und deren Perspektiven ins eigene Konzept einzubeziehen bzw. zu wissen, dass das eigene Handeln Auswirkungen auf andere Systeme hat. Fritz Oser sagt zum Thema Demokratie in der Schule, dass man auf die Basis-Kompetenz zurückgreifen soll. Als Vorbild nimmt er die griechische Demokratie – als Beispiel die Vollversammlung einer Gemeinschaft. In dieser Vollversammlung kommen alle Mitglieder zusammen und diskutieren Probleme. Genau dieses Format empfiehlt er für Schulen. Es sollen regelmäßige Versammlungen stattfinden – jeder hat eine Stimme, es gibt keine Hierarchie, jedes Wort zählt und alle werden angehört. Diese Vollversammlungen sollen während der Unterrichtszeit stattfinden, um möglichst viele Teilnehmerinnen zu erreichen. Das Ziel ist hier, dass der Prozess der Vollversammlung, der Diskussion und des Gehört-Werdens wichtiger ist als das Ergebnis. Die Schule entwickelt sich dadurch zu einem Ort der gerechten Gemeinschaft. Die Moral der Teilnehmerinnen steigt genau durch diesen Prozess, den die Moderatoren als aus-schlaggebend für eine Demokratiebildung sehen.
Anschließend an die Inputphase folgte eine spannende Diskussion mit dem Publikum im Fishbowl-Format, bei der verschiedenste Themen angesprochen wurden.
Rückmeldungen der Zuhörenden
Nach der Diskussion wurde den Zuhörenden über Mentimeter die Frage gestellt, was sie aus dem Vortrag mitnehmen. Hier die Rückmeldungen: